Suzhou ist mit einem Hochgeschwindigkeitzug von Shanghai aus super zu erreichen. Für die Fahrt benötigten wir etwa 40 Minuten.
Suzhou ist mit Venedig zu vergleichen, denn die Stadt wird von Flussläufen und Kanälen durchzogen. Vor allem der Kaiserkanal ließ Suzhou zu einer bedeutenden Handelsstadt heranwachsen. Wenn man heutzutage aus dem Millionenmoloch Shanghai nach Suzhou kommt, wird man es kaum für möglich halten, dass die Gartenstadt noch bis ins 19. Jh. hinein wirtschaftlich und politisch bedeutender war als die schnell gewachsene Hafenstadt.
In Suzhou angekommen, hat uns direkt ein kleiner Chinese (Mr. Li) angesprochen, ob er uns den Tag über in seinem "Minibus" durch die Stadt und zu den Sehenswürdigkeiten fahren darf. Dafür wollte er stolze 15€ haben, doch das war es uns dann doch wert. Da wir 5 Personen waren, hätten wir mit den Taxis eh mehr Probleme gehabt.
1. Stop: Tigerhill
Dieser "Hügel" liegt im Nordwesten der Stadt. Hier wurde 496 v.Chr. das Grab eines Fürsten angelegt, welches dann nach 3 Tagen von einem weißen Tiger bewacht wurde. Seitdem heisst das von einem Graben umgebende Gelände "Tigerhügel". Dort haben wir dann auch eine kleine, vielleicht fünf Minuten lange Bootsfahrt über einen Fluss gemacht. Das einzig dumme war, dass wir keinen Tiger gesehen haben.
2. Stop: Schifffahrt
Mr. Li hat uns dann eine leider etwas unspektakuläre Schifffahrt über einen der Flüsse in Suzhou empfohlen. Einzier Pluspunkt war, dass die Mädels sich super tolle Falthüte kaufen konnten.
3. Stop: Seidenmuseum
Hier werden Herstellungsprozess und Stoffarten erklärt, außerdem befindet sich dort ein Shop, ich welchem man die hergestellten Produkte kaufen kann.
4. Stop: Pagode des verheißungsvollen Lichtes
In dieser Gartenanlage im Südwesten der Stadt, ragt an der Stelle eine weitere Pagode (7 Stockwerke) auf, an der im Jahre 247 die erste Tempelpagode Suzhous entstanden war. Beim Neubau im Jahre 937 sollen fünf farbige über der Pagode zu sehen gewesen sein, sodass der Kaiser eine Bronzetafel mit der Inschrift "Pagode des verheißungsvollen Lichtes" stiftete. Seine jetzige Form - sieben Stockwerke, sechs Kanten, ausschwingende Holzdächer und -balkone - erhielt der Turm bei einem weiteren Neubau im Jahre 1119.
Die Gartenanlage war sehr schön, mit mehreren Tempeln, Seen, einem Wasserfall und eben dieser besagten Pagode. Leider haben wir die Pagode nur zu viert bestiegen, da Sandra keine Lust dazu hatte. Von oben hatte man dann einen wunderbaren Blick über die gesamte Anlage und konnte sehr schöne Fotos schiessen.
5. Stop: Pagode des Nordtempels
Schon 450 soll hier eine Pagode gestanden haben, doch die jetzige, 76m hohe Pagode (9 Stpckwerke) wurde erst 1131 erbaut.
Diese Gartennalage war leider nicht ganz so schön wie die erste, jedoch war die Pagode mit 9 Stockwerken noch mal um einiges größer und man hatte dadurch einen super Ausblick über die gesamte Stadt. Der Garten war leider etwas kleiner und die Tempel nicht so zahlreich, doch dafür gab es noch eine recht große Buddhastatue zu bestaunen.
In der Pagode haben Tanja und Martin es dann auch geschafft das Sicherheitpersonal zu überlistenund sind hoch zu einer der zahlreichen kleineren Buddhastatuen geklettert und haben schnell ein paar Fotos von sich knipsen gelassen. ;) Leider haben wir diese Pagode nur zu dritt erklommen, denn nun hat auch noch Agathi schlappgemacht, was bei 35 Grad und 5 Stunden Rumgewandere auch nachzuvollziehen ist.
6. Stop: Garten des bescheidenen Beamten
Dieser Garten gehört zum nationalen Kulturerbe und ist mit 4ha Fläche, von der mehr als die Hälfte mit Wasser bedeckt ist, der größte Garten der Stadt. Die Pavillons liegen fast alle direkt am Wasser und teilweise sogar darüber.
Leider war dieser Garten zum Schluss noch mal eine kleine Enttäuschung, da er nicht besonders schön war und wir vielleicht auch nicht mehr (nach 4 Gärten) so ganz in der Besichtigungstimmung waren. Dafür gab es hier einen recht großen Bonsaigarten.
7. Stop: Essen
Nun kommen zum schwierigsten Tagespunkt und zwar der Essenszunahme. Wir sind sicherlich 3mal durch die gesamte Stadt gefahren, um ein unseren Ansprüchen entsprechendes Restaurant zu finden in dem es nicht nur Hühnerfüsse, Froschschenkel oder sonstige Abartigkeiten zu essen gab. Gelandet sind wir schlussendlich bei einer Fastfoodkette (nicht MCs) wo es wenigstens einigermaßen vernünftige Gerichte zu erstehen gab.
Danach ging es dann wieder ab in Richtung "Heimat" und nach weiteren 40 Minuten Fahrt war dann auch dieser schöne Tag leider wieder vorbei.
Foto des Tages
Kommentar von Martin: "Das muss man erstmal schaffen, in einem Land ohne Anstand und gesellschaftliches Verhalten, die abwertenden Blicke eines Einheimischen auf sich zu ziehen!"
PS: Danke an Agathe, Tanja, Sandra und Martin für diesen schönen Tag!
PPS: Danke an Martin für diesen ausführlichen Reisebericht. :-)
1 Kommentar:
Wenn du schon meinen kompletten Blogpost klaust, danns chreib wenigstens Martin und nicht Marin!!!
Kommentar veröffentlichen