Dienstag, 23. September 2008

Einen Tag zu spät!

Für meinen dreimonatigen Aufenthalt in Asien erhielt ich ein „F-Visa, 2 Entries, 60 days of each stay after entry“. Auf Deutsch: Nach 60 Tagen muss ich einmal aus China ausreisen.

Nun eine einfache Rechenaufgabe

Ich bin am 5. August in Shanghai eingereist. Wir addieren 60 Tage und sind etwa beim 5. Oktober. Also reiste ich am 19. September für drei Tage nach Hong Kong. Wie ich dachte, rechtzeitig genug, um wieder nach Shanghai einreisen zu können. Als ich dann am Sonntag, dem 21. September am Airport einchecken wollte, hörte ich folgende Worte der netten Dame am Schalter: „Sorry Mister, your visa is out of date“. Zuerst dachte ich höre nicht richtig und versuchte der netten Dame die einfache Rechenaufgabe zu erklären. Doch dann bekam ich die Erklärung, warum mein Visum für meine zweite Reise abgelaufen war. Mein Visum wurde am 20. Juni in Deutschland ausgestellt und meine zweite Einreise hätte nach 3 Monate sein müssen.

Nun noch mal eine einfache Rechenaufgabe

Wir addieren zum 20. Juni drei Monate und sind beim 20. September. Wer jetzt den Artikel aufmerksam gelesen hat, weiß, dass ich am 21. September einchecken wollte, also genau einen Tag zu spät!!!

Wie es weiterging

Ich beantragte am drauffolgenden Montag im „Consular Department of the Commissioner Office of Foreign Ministry of People’s Republic of China in Hong Kong Special Administrative Region” (auf Deutsch: das Konsulat) ein neues Visum. Dieses bekam ich dann problemlos am drauffolgenden Tag und konnte wieder nach Shanghai reisen.

Und was lernen wir daraus?

Hier halfen mir nicht mal meine Vorlesungen in Artificial Intelligence, Discrete Mathematics und Operations Research, die ich während meines Studiums der Wirtschaftsinformatik bei Prof. Dr. Hower belegt hatte. Es sind Erfahrungen fürs Leben, die man hier in Asien einfach mal mitmachen muss. :-)

Montag, 22. September 2008

Victoria Peak – Gigantischer Ausblick auf die Skyline von Hong Kong

Ich habe schon viele Aussichtspunkte gesehen. Die Ausblicke vom Berliner Fernsehturm auf die Hauptstadt Deutschlands oder die „unendliche Weite“ vom höchsten Berg der julischen Alpen, dem Triglav, waren schon beeindruckend. Aber was ich letztes Wochenende gesehen habe, stellt alles in den Schatten. Die Aussicht vom Victoria Peak auf die Skyline von Downtown Hong Kong war einfach nur gigantisch.

Hier noch ein wenig Hintergrundwissen von Wikipedia:
Der Victoria Peak mit 552 Metern Höhe ist der bekannteste Berg Hong Kongs. Auf Hong Kong Island gelegen, ist er zugleich die höchste Erhebung dieser Insel, wird jedoch vom 958 m hohen, in den New Territories gelegenen Tai Mo Shan deutlich überragt.

Sein chinesischer Name Tai Ping Shan bedeutet "Berg des großen Friedens". Man hat, insbesondere am frühen Abend, einen unbeschreiblichen Blick auf ganz Kowloon und große Teile Hong Kong Islands.
Der Aussichtsturm Victoria Tower auf 379 Metern Höhe, auch The Peak Tower genannt, ist mit der Peak Tram, einer 1888 eröffneten Schweizer Zahnradbahn, zu erreichen.

Als im 19. Jahrhundert die Malaria in Hong Kong grassierte, war der Victoria Peak bevorzugtes Wohngebiet der Kolonialherren. Heute erreichen die Grundstückspreise am Peak astronomische Werte; je weiter man nach oben kommt, desto höher werden sie, so dass sich dort die reichsten Bewohner Hong Kongs angesiedelt haben.


Mehr Bilder von meiner Hong Kong Reise findet ihr in meinem Picasa Web Album:
2008_09_19 Hong Kong

Donnerstag, 18. September 2008

Halbzeit

Wie sagte Herbert Grönemeyer bereits trefflich: „Zeit, dass sich was dreht“. Also habe ich vor anderthalb Monaten meinen Standort auf dem Globus einfach mal um 180 Grad gedreht. Nun ist die Hälfte der Zeit meines Aufenthalts in Shanghai schon vorbei. Zeit um Bilanz zu ziehen!

Was vermisse ich?
Natürlich meine Familie und Freunde in Deutschland! Wie gerne würde ich mal wieder mit meinen Eltern und meinem Bruder gemütlich zusammen brunchen! Oder mit Uwe zusammen eine Runde Wandern auf den Bergen der Alb! Oder mit Timo ein kühles Weizen im Balinger Paulaner trinken. Oder mit Marina gemütlich einen Cappuccino im Ebinger Intermezzo trinken. Leider ist das auf Grund der Entfernung von 12.000 km leider nicht möglich. Trotzdem denke ich an euch und freue mich bereits euch im November wieder zu sehen! Natürlich gibt es noch vieles Weiteres, was ich vermisse. Das ist zum Beispiel die frische Landluft auf der schwäbischen Alb. Jetzt eine Runde mit meinem Mountainbike über die Berge der schwäbischen Alb fahren – das wäre es jetzt!

Die bisherigen Highlights
Gefreut hat mich besonders, dass ich hier schnell einige Leute kennen gelernt habe, mit denen ich schon einiges unternommen habe. Ich denke an den schönen Ausflug nach Suzhou mit Agathe, Sandra, Tanja und Martin. Sehr interessant war auch das Standplanungsmuseum in Shanghai, das ich zusammen mit Nina angeschaut habe. Zu den bisherigen Höhepunkten zählten auf jeden Fall das Bierfestival in KunShan und „The Great Wall of China“.

Schließen möchte ich wieder mit Worten von Herbert Grönemeyer: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“. Es ist nicht der Ort oder das Land, das ich vermisse, es ist die Nähe und die Gefühle, die einem wichtige Menschen geben!

Ein bischen Spaß muss sein!

"Morgens, halb zehn in Deutschland - Zeit für ein Knoppers!". Da ich aber momentan in Shanghai bin und ich hier auch noch kein Knoppers gesehen habe, lautet der Spruch ein wenig anders. "Morgens, halb neun im Shuttlebus in Shanghai - Zeit für einen obergenialen Spruch von Carina".

Als ich mich heute morgen im Shuttlebus mit Carina mal wieder über Gott und die Welt unterhalten hab, kam folgender Spruch von Carina:

"Diesen Samstag muss ich erstmal wieder mein Leben auf die Reihe bringen - ich muss Shoppen gehen".

Sorry, Carina, aber diesen Spruch dürfen wir der Menschheit einfach nicht vorenthalten! *g*

Mittwoch, 17. September 2008

The Great Wall of China

Ich habe Sie gesehen, mit meinen eigenen Augen – die große chinesische Mauer. Und ich war überwältigt. Überwältigt vom größten Bauwerk der Welt.
Von Peking aus ging es nicht in das touristenüberfüllte Padaling, sondern in einer dreistündigen Busfahrt nach Jinshanling. Dieser weniger bekannte Abschnitt der chinesischen Mauer erwies sich als absoluter Geheimtipp. Auf zehn Kilometer erstreckte sich die teils sehr steile Wanderung auf der chinesischen Mauer von Jinshanling nach Simatai.

Kleiner Exkurs am Rande: Die Chinesische Mauer wird auch "10.000 Li Lange Mauer" genannt. Der chinesische Name 10.000 Li lange Mauer beinhaltet eine Längenangabe. Ein Li entspricht etwa 575,5 m, 10.000 Li sind daher ca. 5.755 km. Die Zahl 10.000 steht im chinesischen jedoch für Unendlichkeit bzw. eine unzählbare Menge, weshalb der Ausdruck etwa unvorstellbar lange Mauer bedeutet.




Mehr Bilder von der chinesischen Mauer und meinem Aufenthalt in Peking findet ihr in meinem Picasa Webalbum:
2008_09_12 Peking

China hat wieder einen Kaiser!!!

Beijing 17.09.2008 - Die weltpolitische Sensation ist perfekt! China hat wieder einen Kaiser!

Nach monatelangen zähen Verhandlungen mit George W. Bush (Vereinigte Staaten von Amerika) und Angela Merkel (Bundesrepublik Deutschland) entsteht aus der Volksrepublik China wieder ein Kaiserreich.

In einer geheim gehalten Zeremonie wurde am vergangenen Sonntag der neue Kaiser gekrönt. Und jetzt die Sensation. Durch eine Verwandtschaft (mütterlicherseits) zu Kaiser Zhengde (1491 – 1521) aus der Ming-Dynastie (1386 – 1644) wurde ICH neuer Kaiser von China!

Zum Beweis hier das lang geheim gehaltene Foto der Krönung!

Donnerstag, 11. September 2008

Noch drei Mal schlafen …

Dann ist es so weit. Das Mid Autumn Festival. Am fünfzehnten Tag des achten Monats im Mondkalender trifft sich die ganze Familie, isst mooncakes und schaut gemeinsam den Vollmond an.

Einen richtigen traditionellen mooncake sieht ihr auf dem linken Bild. Die Füllungen variieren - mit Nüssen, Sesam, Datteln, Marzipan und Kokos. Es soll aber auch welche mit Früchten, Lotussamen, Joghurt, Pilzen, grünem Tee, Jelly oder fleischlichem Inhalt geben. Manchmal ist auch ein komplettes Eigelb mit drin. Um den Mond zu symbolisieren. Wie es schmeckt? Mal Top, mal Flop!

In den Medien merkt man schon seit Wochen, dass das Mid-Autumn-Festival immer näher kommt. Mooncakes wurden quasi überall thematisiert, in den Supermärkten gab es sogar ganze Mooncake-Abteilungen. Das ganze Spektakel erinnert eine wenig an Weihnachten in Deutschland nur dass damit nicht 3 Monate sondern nur so einen Monat vorher mit angefangen wird ;-)

Dienstag, 9. September 2008

Feiern, Spaß haben und Bier trinken

Das Oktoberfest in München ist ein Witz dagegen. Letzten Sonntag hieß es: Feiern, Spaß haben und Bier trinken auf dem drittgrößten Volksfest der Volksrepublik China – dem Bierfestival in KunShan.

Nachdem unser Shuttlebus etwa 1,5 Stunden Verspätung hatte, ging es in einer einstündigen Busfahrt von Shanghai nach Kunshan. Im Bus unterhielten uns schon die selbstgebrannten CD’s mit Partyliedern wie „Joana“, „Das rote Pferd“ oder Klassiker wie „Lieschen, Lieschen“ brachten uns in Stimmung.

In Kushan angekommen ging es gleich direkt ins Festzelt und der Sturm auf das große Büfett wurde eröffnet. Manch ein Chinese nahm das „All you can eat“ dann doch ein wenig zu wörtlich und schaufelte sich so viel auf seinen Teller, bis dieser sich sprichwörtlich bog. Der Rest ist eigentlich schnell erzählt, die Stimmung wurde von einer Maß Bier zur nächsten immer lustiger und schlussendliche dienten die Tische wieder als Tanzfläche!

Auch diesmal dürfen natürlich Beweisfotos nicht fehlen. Diesmal gibt es sogar ein paar Videos. Viel Spaß beim Anschauen!

Mein Arbeitskollege Thomas und ich beim "Prosit der Gemütlichkeit"

"All you can eat" *g*

Carina und Ich

Das ist mein Zwillingsbruder auf dem Bild -- Das bin nicht ICH der auf dem Tisch mit einer Chinesin tanzt *lol*

Kommentar von Carina: "Keeendy....!!! Cheeers!" Die Arme...ist immer noch total durch den Wind! Das war deutlich zu viel für sie!




Thomas beim Vorlesen der deutschen Getränkekarte



Feiern und Spaß haben!



Sierra, Sierra Madre del Sur
Sierra, Sierra Madre.
Oh, oh,
Sierra, Sierra Madre del Sur,
Sierra, Sierra Madre.


Donnerstag, 4. September 2008

Geburtstagsessen in Papa’s Bierstube

Was hab ich mich gefreut! Zu meinem 26. Geburtstag habe ich von Agathe, Tanja, Sandra und Martin einen Essensgutschein geschenkt bekommen. Ich mag ja das chinesische Essen, aber nach einigen Wochen darf es dann auch mal wieder die gute deutsche Küche sein. Daher wurde ich zu einem typisch deutschen Gericht eingeladen - Schnitzel mit Pommes und Bier.

Daher hieß es am Dienstagabend sich auf die Wurzeln der Herkunft zu besinnen. Eine entsprechende Atmosphäre findet man herzu in einer kleinen Fußgängerzone der HongMei Road im Changning District. Es muss schon eine Weile gesucht, denn erst ganz am Ende der Fußgängerzone wird man fündig. Der Eingang ähnelt einem kleinen Vorgarten eines Hauses einer kleinen ländlichen Stadt. Wird die Tür geöffnet, fühlt man sich um 10.000 km westlich versetzt und steht mitten in „Papa’s Bierstube“.

Gewählt wird auf einer dreisprachigen Karte (chinesisch, englisch und klar, deutsch) zwischen verschiedenen Gerichten, wie zum Beispiel Jägerrahmschnitzel, Zwiebelrostbraten, Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelpüree,… Dazu ein schönes Erdinger Weizen. Wer dann noch nicht zufrieden ist, kann zum Nachtisch noch einen Apfelstrudel mit Vanillesoße genießen.

Vielen Dank noch mal an Agathe, Tanja, Sandra und Martin für das schöne Geburtstagsgeschenk!

In Papa's Bierstube

Zum Geburtstag gab es ein schönes kühles dunkles Erdinger Weizenbier. ;-)

Geocaching in Shanghai

Zuerst einmal für alle Unwissenden, die nicht wissen was Geocaching ist, ein kurze Erklärung:

Geocaching ist eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Die Verstecke („Geocaches“, kurz „Caches“) werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden.
Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie verschiedene Tauschgegenstände befinden. Jeder Besucher trägt sich in das Logbuch ein, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund wird im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker („Owner“) – die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen.

Da auch ich begeisternder Geocacher bin und schon Caches in Deutschland, Spanien, Österreich und Slowenien gefunden habe, darf natürlich ein „Found“ in Shanghai nicht fehlen. Der erste Cache führte mich auf den bekannten People Square in Shanghai, wo ich einen Mystery Cache zu lösen hatte. Die nächsten Caches führten mich in einen Park in Shanghai, in den ich dann auch die erste richtige Dose gefunden habe.

Ich hoffe noch weitere Caches hier in Shanghai zu finden! Wer mehr über Geoaching wissen möchte, empfehle ich die Seiten http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching und http://www.geocaching.com/.



Stolzer Finder des Caches ;-)