Mittwoch, 1. Oktober 2008

Sanya - Urlaub im Hawaii Chinas

"Es ist immer Zeit, sich einen Augenblick zurück zu lehnen". Diesen Rat einer Freundin hieß es zu befolgen - endlich relaxen und abschalten von Stress und Arbeit. Ziel des Urlaubs mit Martin, den ich in Shanghai kennen gelernt habe, war die paradiesische Insel Sanya, dem südlichsten Zipfel China.
Sanya liegt im Süden der südchinesischen Inselprovinz Hainan und ist das beliebteste Badeurlaubsgebiet Chinas. Die lange Küstenlinie, das herrliche tropische Klima, das angenehm temperierte tiefblaue Meerwasser und die traumhaft schönen Strände laden zum Entspannen ein! Hier ist es zwar das ganze Jahr hindurch sommerlich warm, doch es herrscht keine Hitze. Die Wassertemperatur liegt bei 28 Grad Celsius. Die Insel Hainan wird auch als das "Hawaii Chinas" bezeichnet.

Tag 1 - Die Anreise ins Paradies

Um 9 Uhr ging unser dreistündiger Flug mit Junyao Airlines von Shanghai nach Sanya. Der Flug wurde uns leider von dem einen oder anderen nervigen Kindergeschrei versüßt - denn die meisten Fluggäste waren Familien mit Kleinkindern. :-( Also hieß es den IPod ein wenig lauter drehen und die Erde von oben genießen. :-) Der Anflug auf die grüne Insel war sehr beeindruckend. Die Kilometer lange Strände und das azurblaue Wasser wurden zum ersten (und nicht zum letzten Mal!) gesichtet.

Nach der Landung fuhren wir mit dem Taxi zu unserem Appartement mit Meerblick. Den Nachmittag nutzen wir um Lebensmittel einzukaufen. Am Abend blieb dann noch ein wenig Zeit um die Gegend zu erkunden und den ersten Spaziergang am Strand zu unternehmen. Der erste Tag klang mit der SWR1 Bundesliga Livekonferenz übers Webradio aus. Highlight war hier bestimmt das spannende und dramatische Fussballspiel zwischen Werder Bremen und TSG Hoffenheim, dass natürlich die Bremer mit 5:4 gewonnen haben.

Tag 2 – Relaxen und Sonnen am Yalong Bay

Erst mal ausschlafen! Und dann natürlich an den Strand. Als schönsten Strand von Sanya wurde uns der Yalong Bay empfohlen. Und es wurde uns nicht zu viel versprochen – Kilometerlanger weißer Strand und türkisblaues klares Wasser, wie es im Bilderbuch steht. Der Verlauf des Tages am Strand ist schnell beschrieben: Relaxen, Sonnen und im Meer baden.
Zum Abendessen ging es dann ins Paulaner Bräuhaus, dass direkt im Kempinski Hotel liegt. Bei frisch gebrauten Weißbier und Schnitzel mit Pommes klang auch dieser Tag viel zu schnell aus.

Tag 3 – Ein Taifun und kotzende Chinesen

So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt. Als ich morgens aus dem Appartement auf das Meer blickte, schien noch die Sonne, doch das sollte sich im Laufe des Tages noch dramatisch ändern. Geplant war für den heutigen Tag ein Ausflug nach "Wuzhizhou Island". Vormittags holte uns ein Shuttle Bus vom Appartement ab und fuhr uns zum Hafen. Am Hafen angekommen schlug das Wetter dann schlagartig um. Es regnete wie aus Eimern. Aber die Karten für die Fähre waren bereits gezahlt, also ging es im strömenden Regen mit einer Horde Chinese auf das Schiff. Was wir dann auf der zwanzigminütigen Schifffahrt von Sanya nach Wuzhizhou Island erlebt haben, kennt man nur aus schlechten Filmen. Der strömende Regen entwickelte sich zu einem mittelstarken Taifun. Kein Witz, das haben wir zwei Tage später von unserem Appartementbesitzer Ken bestätigt bekommen. Jedenfalls schaukelte das Schiff so stark über das chinesische Meer, dass sich mehrere Chinesen in den Reihen vor uns übergeben mussten. Die meisten Chinesen konnten dann nur noch gestützt oder tragend das Schiff verlasen.

Der weitere Verlauf auf der Insel ist schnell erzählt. Die ersten Stunden verbrachten wir in einer kleinen überdachten Hütte. Als sich der Taifun dann verzogen hat und der Himmel aufgeklart hatte unternahmen wir eine kleine Inselrundfahrt. Als wir nach etwa einer Stunde wieder am Ausgangpunkt ankamen, begann es leider wieder pünktlich an mit regnen. Die Rückfahrt aufs Festland erwies sich zum Glück nicht mehr so spektakulär wie die Hinfahrt. Als wir das Schiff verließen, hingen aber doch wieder einige Chinesen über der Reling und ließen sich wohl einige Dinge noch mal durch den Kopf gehen. ;-)
Der Abend klang mit einem gemütlichen Abendessen in einem sehr schönen Restaurant aus.

Zum Beweis hier die Videos mit der Schifffahrt und den kotzenden Chinesen:



In der Mitte des Videos seht ihr ab und zu im Fenster das blaue Meer! Ihr könnt euch also verstellen, wie sehr das Schiff geschaukelt hat!



Das war nicht die einzige Chinesin die sich übergeben musste!

Tag 4 – Der Einzug in das Sheraton ***** Hotel

Unser Appartementbesitzer Ken erklärte uns am Anreisetag, dass wir problemlos auch in den 5 Sterne Hotels am Yalong Bay am Strand liegen konnten. Wir suchten uns das Sheraton Hotel aus. Also fuhren wir mit dem Taxi vom Appartement zum Yalong Bay. Wir spazierten ganz gemütlich durch das Sheraton Hotel. Kurz vor dem Strand wurden dann die Handtücher für die Liegen verteilt. Als mich der freundliche Hotelmitarbeiter die Handtücher geben wollte, fragte er mich nach der Zimmernummer. Hier half mal wieder "Sicheres Auftreten obwohl völliger Ahnungslosigkeit". Ich antwortete "I think five seven eight". Er fragte nur noch kurz noch mal nach: "Really, eight?". Ich bestätige: "Yes, eight". Und so spazierten wir entschlossen mit unseren Handtüchern zum Strand. Ob es jetzt ein Zimmer mit der Nummer 579 im Sheraton gibt oder nicht, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. :-)

In super gemütlichen Liegen mit Stoffbezügen genoss ich den Tag am Strand. Den Nachmittag über lass ich das Buch "Kalte Asche" von Simon Beckett und hörte gemütlich Musik auf meinen IPod.

Tag 5 – Eine Fischtherapie und eine Ganzkörpermassage

Da es der Wettergott heute leider nicht so gut mit uns meinte, ging es heute ins Wasserressort "Pearl River Nantion Hot Spring". Diese "Wohlfühlbad" hatte einiges zu bieten. Es gab Pools mit kalten oder warmen Wasser, teilweise waren sie sogar aromatisiert oder mit Rosenblättern gefüllt. Naja wer's mag. Die Hauptsattraktion war aber bestimmt die Fischtherapie. Ein etwa kniehohes Becken, in das man sich legen konnte und sich von Fischer an knappern lassen konnte. Echt, kein Witz! Die kleinen Nager knappern an Füße und Hände herum. Am Anfang war dies zwar sehr befremdlich, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an das kitzelnde Gefühl.

Nachdem ich die Seele schon im Wohlfühlbad hab baumeln lassen, könnte ich mir heute Abend noch in eine Ganzkörpermassage. Im nächstgelegenen Wellnesscenter knetete mich eine junge Chinesin eine Stunde für ganze acht Euro durch.

Tag 6 – Krokodilfütterung und Abreise nach Guilin

Damit keiner sagen kann, dass wir nur faul am Meer gelegen sind, unternahmen wir heute noch eine Sightseeing Tour in Sanya und Umgebung. Erstes Zielt war die "See-based Kwanyi Statue", eine 108 Meter hohe Statue. Viel spektakulärer war aber der Marine Zoo. Neben Riesenschildkröten und Seerobben war das absolute Highlight die Fütterung der Krokodile. An einem Seil befestigt wurde über die hungrigen Mäuler der Krokodile ein lebendiges Huhn gekreist. Das Huhn hat jedenfalls nicht lange überlebt, aber schaut euch das Video selber an.



Leider ging auch dieser Urlaub viel zu schnell wieder vorbei. Am Abend verabschiedeten wir uns dann vom Hawaii Chinas und mit Southern Airlines ging es für weitere drei Tage nach Guilin.

Mehr Bilder findet ihr in meinem Picasa Web Album:
2008_09_27 Sanya

2 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Was ist denn bitte das "Kimpeski Hotel"???

Sepp hat gesagt…

Da hab ich mich wohl vertippt! :-) Hab es mal schnell geändert!